Integration auf afrikanisch
Zum Thema "Integration auf afrikanisch" hörte die FakS 1b zum Ende des Schuljahres einen sehr persönlichen und zugleich sehr fachkundigen Vortrag von Diakon Thomas Wollner.

Thomas Wollner lebt und arbeitet seit seiner Rückkehr nach Deutschland, vor 2 Jahren, in Bogen, am Rande des Bayerischen Waldes. Zuvor verbrachte er mit seiner Familie, mit Unterbrechungen, fast 10 Jahre in dem ostafrikanischen Land Tansania, in Usa River, im Rehabilitations- Center, einem Partnerschaftsprojekt von Mission EineWelt. Diakon Wollner war als Projektmanager im Reha-, Schul- und Ausbildungssektor zuständig, beispielsweise für den Ausbau von Fachräumen der Sekundarschule, der Erweiterung der Internatsgebäude und vieles mehr.
Im Reha Center in Usa River erhalten Kinder und Jugendliche mit Handicap eine Schul- und Berufsausbildung, in der Bäckerei, der Schreinerei, der Schlosserei oder der Schneiderei, um die Grundlage für ein selbstständiges Leben zu schaffen. In den kurzen Videos lernte die Klasse eine junge Frau kennen, die mit missgebildeten Füßen zur Welt kam und ohne das Reha Center keine Chance gehabt hätte, jemals das Laufen zu lernen. Der Name der jungen Frau ist Miriam. Sie konnte im Reha Center eine Ausbildung machen, um nun als Schneiderin ihren Lebensunterhalt selbstständig zu verdienen. Miriam brachte ihre Lebensfreude und Zuversicht mit so viel Wucht über den Bildschirm, sodass alle in der Klasse spüren konnten, dass Integration überall gelingen kann.
Das Reha Center, in dem Diakon Wollner arbeitete, erwirtschaftet durch die Produkte der Werkstätten, aber vor allem durch das angegliederte Gästehaus für Touristen, einen erheblichen Teil ihres Finanzbudgets. Einnahmen, die seit der Coronakrise und den Reisebeschränkungen nahezu komplett weggefallen sind. Das Center, das seit gut 30 Jahren von Mission EineWelt und der Rummelsberger Brüderschaft als Partnerschaftsprojekt unterstützt wird, kämpft ums Überleben - vor allem darum, den Kindern und Jugendlichen mit Handicap weiterhin eine Chance für ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen zu können.
Die Kinder und Jugendlichen wohnen im Internat, weil viele aus weit entfernt lebenden Familien stammen, aus Dörfern, die oft nur schwer erreichbar sind.
Seit einigen Jahren werden auch Kinder und Jugendliche mit einer leichten geistigen Behinderung oder Lernschwäche im Center aufgenommen, um auch ihnen eine Lebensperspektive, zum Beispiel in den Werkstätten, zu bieten.
Auf dem weitläufigen Gelände leben und lernen knapp 200 Menschen, mit und ohne Handicap und sie arbeiten eng und respektvoll zusammen und verbreiten in vielen Fällen eine ansteckende Lebensfreude.
Der Klasse FakS 1b ist es ein Anliegen, dort im Osten von Afrika, zu helfen und gerade in der aktuellen Krise wenigstens kleine Zuwendungen zu machen.
Das neu gewonnene Hintergrundwissen durch den Vortrag von Diakon Thomas Wollner stellt den Startpunkt für die Unterstützung des Reha-Center Usa River dar. Konkrete Umsetzungen dafür werden im neuen Schuljahr folgen.
Text und Bild: Dr. Gaby Herzig-Walch
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