Einsatz von Pappe & Papier in der Ergotherapie

Pappe und Papier klingt im ersten Augenblick nach „basteln“. Doch diese Materialien werden auch in der Ergotherapie eingesetzt. Zum Beispiel ist „Fensterbilderbasteln“ eines von vielen Möglichkeit des Einsatzes im therapeutischen Bereich. Pappe und Papier sind dabei vielseitig einsetzbar und in verschiedenen Arten erhältlich.

So hat die Klasse E11 nun im Rahmen des Handwerksfachs „Pappe und Papier“ Ordner im Format Din A4 gebaut, welche aus Graupappe bestehen, mit Geschenkpapier oder Kalenderblättern als hübsche Außenhülle bezogen und innen mit sogenanntem Efalinpapier ausgekleidet sind. Damit der Ordner zusammenhält, wurde Buchbindeleinen verwendet. So wurde also nicht nur „gebastelt“, sondern ein hochwertiges Produkt erstellt, welches im Alltag einsetzbar ist.

Es wurde dazu die therapeutische Relevanz erörtert, denn nur wenn ein Therapieinhalt sinnvoll zur Erreichung eines Therapiezieles nutzbar ist und ebenso wichtig und sinnvoll für den/die KlientIn erscheint, hat der Therapieinhalt seinen therapeutischen Zweck erfüllt.

Beispielsweise benötigt man zur Erstellung des Ordners kognitive Fähigkeiten, wie z.B. abstraktes und logisches Denken, Daueraufmerksamkeit und das Kurzzeitgedächtnis. Affektive Fähigkeiten, wie Geduld, Motivation, ein hohes Maß an Frustrationstoleranz und auch physische Fähigkeiten, wie Kraft und Kraftdossierung, Feinmotorik, verschiedene Griffarten und Bewegungsausmaß in den Gelenken der oberen Extremität. Hat ein/e KlientIn in einem oder mehreren dieser Bereiche Einschränkungen, so kann zum Beispiel der Bau eines Ordners eine von vielen Möglichkeiten sein, die verloren gegangenen Fähigkeiten und Fertigkeiten wieder oder neu zu erlernen.

Weiterhin wurden im Unterricht Knüllbilder aus Krepppapier hergestellt, welche sich gut für Kinder eignen, um die Fein- & Graphomotorik sowie Kraftdossierung zu trainieren. Auch Figuren aus Pappmaschee sind entstanden. Pappmaschee hat mit seiner Konsistenz einen sehr hohen taktilen Aufforderungscharakter und fördert sowohl das taktile Empfinden von z.B. Kindern als auch die Feinmotorik und Geduld.

Für den Einsatz in der Therapie wurde ein Fühlmemory erstellt, welches mit verschiedenen Materialien beklebt wurde, sodass die Sensibilität an den Fingern von PatientInnen getestet und/ oder trainiert werden kann.

Schülerin arbeitet mit Pappmaschee im Unterricht und fertigt eine Figur an
Arbeiten mit Pappmaschee
ein kleines, dunkelgraues, rundes Monster aus Pappmaschee
Die fertiggestellte Pappmascheefigur
Es entsteht ein Herz aus Krepppapier-Knüllen auf einem roten Farbkarton
Die Erstellung eines „Knüll-Bildes“ aus Krepppapier
Ordner in verschiedenen Variaten
(Falt-)arbeiten aus Papier und Pappe
Weitere, vielfältige Ergebnisse aus dem Unterricht der Klasse E11
Ein „Fühl-Memory“, mit dem die Sensibilität der Finger trainiert werden kann
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