Mit dem Rollstuhl unterwegs

 

Nachdem im Unterricht im Fach „Ergotherapeutische Mittel - Rollstühle“ verschiede Rollstuhlarten und mögliche Anpassungen besprochen wurden, durften die Schülerinnen und Schüler der BSFE11 einen Vormittag mit dem Rollstuhl unterwegs sein.

Wie wird es wohl in einem Café mit Rollstuhl sein? Komme ich im Rollstuhl sitzend ohne Hilfe an mein Shampoo in der Drogerie?

Kann ich auf der Bank Geld abheben, eine Kirche besuchen, in den Zug selbständig einsteigen, oder Kleidung in einem Bekleidungsgeschäft anprobieren?

All diese Fragen versuchten wir zu klären.

Teilweise waren die Gänge in den Läden zu eng und die Regale zu hoch. Es begegneten uns unüberwindbare Treppenstufen oder verschlossene Rollstuhleingänge.

Aber wir erlebten auch sehr viel Positives. Viele Menschen baten Ihre Hilfe an, ohne dass wir fragten. Stühle wurden zur Seite geräumt, um mehr Platz zu schaffen und wir stellten fest, dass Neuendettelsau ein Ort ist, der für Rollstuhlfahrer relativ gut geeignet ist.

Das lange Sitzen im Rollstuhl war anstrengender als gedacht. Für den Sitzenden war es kalt, teilweise schmerzte auch der Po und der Rücken. Man musste sich auf den Schiebenden voll und ganz verlassen. Auch das Schieben des Rollstuhles kostete mehr Kraft als erwartet.

Für viele wird es eine besondere Erfahrung gewesen sein, die einen späteren Umgang mit Klienten im Rollstuhl prägen wird.

Ein besonderer Dank gilt dem Sanitätshaus Peter, das uns für diesen Tag Rollstühle zur Verfügung stellte.

Die Klasse E12 beschäftigte sich im Fach Technische Medien mit den „Kids activity cards“, welche leider im Handel vergriffen sind, weshalb im Rahmen eines Projektes selbst ein Assessment in Anlehnung an das Fotointerview erstellt wurde.

Das Fotointerview ist ein ähnliches Assessment zur Befundung von Kindern und Jugendlichen ab 6 Jahren, um gemeinsam mit den Therapeuten*innen ihre Betätigungsziele (und damit Therapieziele) festzulegen. 
Sie können dabei auf Bilder zurückgreifen, welche Aktivitäten des täglichen Lebens zeigen, wie zum Beispiel Schuhe binden, Hausaufgaben machen, mit der Schere schneiden, etc., um selbstständig einordnen zu können, was sie bereits gut können und was sie lernen möchten. Auch für Erwachsene ist das Fotointerview in einer angepassten Art nutzbar, mit Aktivitäten wie z.B. 
    •    in das Kino gehen, 
    •    Make-up auftragen, 
    •    einkaufen gehen, Kochen, 
    •    regelmäßig auf die Arbeit gehen, 
    •    etc. 

Durch das Format des Fotointerviews mit den Karten 
„Ja, das möchte ich gerne verbessern oder lernen“ 
und 
„Nein, das kann ich schon“
liegt der Fokus im Allgemeinen auf Stärken, Potenziale und Ressourcen des Klienten und nicht auf den Handlungsproblemen.
Die Schüler*innen der Klasse erstellten verschiedene Fotointerviews für die Kinder- und Jugendpsychiatrie, Erwachsenenpsychiatrie und für Menschen mit motorischen Ausfällen. Die erstellten Assessments wurden an eine Einrichtung für Kinder- und Jugendpsychiatrie überreicht.

Text und Bilder: Eva Eisele

Ein Bild von mehreren Menschen in Rollstühlen und dahinter stehend
Mehrere Menschen in Rollstühlen
Ein Bild einer älteren Frau im Rollstuhl sitzend
Mehrere jüngere Menschen in Rollstühlen

Bilder und Text: Martina Renner

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