Teilnahme am Festakt zur Auszeichnung der Umweltschulen in der Fürther Stadthalle

Das BSZ Neuendettelsau wurde auch 2023/24 wieder als Umweltschule ausgezeichnet!

Bereits sehr früh am 24. März 2025 machten sich die Lehrkraft Anne Karsten-Wannecke und die beiden Schülerinnen Annette N. und Linda M. der K10 aus der Berufsfachschule für Kinderpflege auf den Weg in die Fürther Stadthalle, um dort die Vorbereitungen für den Beitrag des BSZ am Markt der Möglichkeiten zu treffen.

Der Stand des BSZ Neuendettelsau am "Markt der Möglichkeiten" in der Fürther Stadthalle.

Die eigentliche Auszeichnungsveranstaltung, zu der über 600 Teilnehmende kamen, begann erst um 10:00 Uhr. Auch der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Herr Thorsten Glauber, richtete ein Grußwort an die teilnehmenden Umweltschulen. Er erzählte von seinem Großvater, der als Jugendlicher in den Zweiten Weltkrieg als Soldat einberufen wurde und zog Parallelen zur aktuellen Weltlage. Für ihn stünden Umweltschulen auch für Frieden in Europa, denn Frieden und Umwelt hingen zusammen. Auch sei das Thema Demokratie als ein Bereich von Umweltaktivitäten sehr wichtig. Er stellte heraus, dass die heutigen Jugendlichen über Umweltschutz mehr wissen würden, als seine Generation in diesem Alter. Er wünsche sich, dass sie an diesem wichtigen Thema festhalten und sich dafür einsetzen, denn die Politik allein „könne dies nicht alleine richten“.

Er erklärte, dass es aktuell in 74 Staaten der Welt ca. 59.000 Umweltsschulen gibt. Eine Auszeichnung als Nachhaltigkeitsschule wird jeweils rückwirkend für das vergangene Schuljahr ausgesprochen.

Festakt in der Stadthalle Fürth.

Im weiteren Programmverlauf stellten drei Umweltschulen aus Amberg, Neustadt a.d. Aisch und Neunkirchen Ihre Aktivitäten genauer vor.

Ein Amberger Gymnasium kümmert sich mit dem Projekt „Kippenjäger“ um sauberes Wasser. Es wurde aufgezeigt, dass allein in Deutschland jährlich 106 Milliarden Zigaretten geraucht werden. Hierbei besteht ein direkter Bezug u.a. zum Grundwasser, weil nur eine einzige Zigarettenkippe sechs volle Badewannen Wasser verunreinigen könne (dies entspricht 1000 Liter Wasser). Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) landen aber 2/3 aller gerauchten Zigaretten auf dem Straßenboden.

Die SchülerInnen aus dem vorgestellten Gymnasium aus Amberg sammeln in den Vertretungs- und Freistunden Zigarettenstummel in einer „Kippensäule“. Sie konnten damit bisher mit einer Füllung bis zu 720.000 Liter Grundwasser und 180.000 Liter Gewässer-Wasser schützen.

Die gesammelten Zigarettenstummel werden an ein Unternehmen in Köln weitergegeben, dass sich auf das gezielte Recycling spezialisierte und daraus Taschenaschenbecher herstellt.

Anschließend stellte eine Realschule aus Neustadt a.d. Aisch eine Wurmkiste anschaulich anhand eines Videos vor. Mit der Wurmkiste wurden im Verlauf eines Jahres 67 kg CO2 gebunden. Die Schule lebt nach der Maxime: „Taten statt Worte“. Eine Umwelt AG engagiert sich für eine umweltfreundliche und nachhaltige Schulumgebung.

Schließlich stellte eine in Neunkirchen ansässige Grundschule ihren Zukunftstag, den FreiDay, vor, die seit 2002 durchgängig als Umweltschule ausgezeichnet wurde. Neben einem „Wolfsprojekt“, bei dem die Erlöse den Wölfen eines Besucherparks zugutekamen, setzten sich die dortigen GrundschülerInnen mit dem Thema Müll und seine Auswirkungen auf die Umwelt auseinander. Ein in der Schule etablierter „Mülldienst“ legt in den Klassen den Fokus auf Mülltrennung. Ebenso werden dort Foodsharing-Projekte in Kooperation mit Lebensmittel-RetterInnen als Frühstücksaktionen durchgeführt.

Ab 11.00 Uhr begann der Markt der Möglichkeiten, an dem sich die BesucherInnen über die Aktivitäten beteiligter Umweltschulen informieren konnten.

Impressionen vom "Markt der Möglichkeiten"...
Weitere Eindrücke vom Marktgeschehen.

Daran schlossen sich um 12.00 Uhr drei Workshopangebote an. Die Themenstellungen:

  • Transformationsheldinnen und -helden
  • Inner Development Goals (IDGs) und
  • Philosophieren.

Nachfolgend wird auf den Workshop „Nachhaltiges Lernen und Lehren mit den Inner Development Goals – Wie Lehrkräfte und Schüler/innen zu Change Agents werden“ von Brigitte Peter vom Wissenschaftsladen Bonn, näher eingegangen.

Das Jahr 2024 bildete die „Halbzeit“ der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Bis dato wurden in Deutschland gerade einmal 10 Prozent der Zielinhalte erreicht. Das ist zu wenig. Das SDG 4  „Hochwertige Bildung“ bezieht auch Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit ein. Durch BNE sollen Menschen die Auswirkungen ihres eigenen Handelns begreifen.

Die Inner Development Goals bilden ein neueres Kompetenzmodell neben den beiden Kompetenzmodellen von de Hahn und dem der UNESCO. Die IDGs entstammen einer jungen Initiative aus Stockholm, die erkannte, dass wir bisher beim Erreichen der SDGs noch nicht weit voran gekommen sind. Sie stützen sich auf interdisziplinäre Erkenntnisse darüber, wie Menschen ins Handeln kommen. Man suchte nach etwas, was dazu benötigt wird, damit sich Menschen dauerhaft für Transformationsprozesse engagieren und so zu Change Agenten werden.

Die 5 IDG-Dimensionen.

Was kann getan werden?

Es ist zuerst einmal wichtig ein positives, zukunftsweisendes Bild zu entwickeln. Und auch Kompetenzen und Haltungen dafür, wie Wertschätzung, Verbundenheit und Mut können in Bildungsprozessen vermittelt, also gelehrt werden.

Organisationen sollen u.a. herausfinden welche Kompetenzen sie genau brauchen und wie sie diese erreichen können.

In diesem Zusammenhang wurde dann auch das Zitat: „Der Erfolg einer Intervention hängt vom inneren Zustand der Intervenierenden ab“ genannt, das herausstellt wie wichtig die Motivation der Lehrenden bei Lernprozessen ist. Gleichzeitig ist es in diesen Zeiten wichtig zu fragen: Was passt genau zu mir/zu uns und wo liegen meine/unsere Grenzen?

Die Referentin, Brigitte Peter, schloss ihren Vortrag mit einem Zitat von Pablo Picasso:

„Ich suche nicht – ich finde. Suchen – das ist das Ausgehen von alten Beständen und ein Finden-Wollen von bereits Bekanntem im Neuen.

Finden – das ist das völlig Neue! Das Neue auch in der Bewegung. Alle Wege sind offen und was gefunden wird, ist unbekannt. Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer!“

Zitat von Pablo Picasso in Bezug auf die IDGs.

Nach den Workshopangeboten endete der informative Vormittag in der Fürther Stadthalle kurz vor 13.00 Uhr mit einem gemeinsamen Abschluss.  

Text und Bilder: Katja Hacker

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